Dienstag, 16. September 2014

Der Bettler und die Texterin

Wie eine Parodie die Gefühle verletzt




Hier wie angekündigt ein Nachschlag zu meinem letzten Beitrag. Ein bisschen kitschig ist der Spot „The Power of Words“ schon. Und so gibt es auch eine bissige Parodie, die ihn auf die Schippe nimmt. Schauen Sie sich Original und Parodie einmal an!




Also, mir gefällt die Parodie. Allein die schauspielerische Leistung und der herrliche Schluss mit dem Sound im Black! Auch der neue Spruch auf der Pappe hat etwas.

Vor allem aber trifft die Parodie den wunden Punkt im Original-Spot: Im Grunde nutzen seine Macher kaltschnäuzig unser Mitleid mit dem blinden Bettler für ihr Business.

Doch dann habe ich mir die Kommentare auf Youtube angesehen.

Die Parodie wird verrissen. Eine scheußliche Verhöhnung des armen Bettlers sei das! Das Original dagegen wird hoch gelobt. Die Kommentierenden sind zu Tränen gerührt. Welch gute Tat in edler Absicht! Man identifiziert sich anscheinend bereitwillig mit der sentimentalen Story.

Jetzt wird auch die Ablehnung der Parodie verständlich. Wer ernsthaft mitfühlt, ist gekränkt, wenn man sich über seine Emotionen lustig macht!

Welchen Kommentar würden Sie dem Macher der Parodie schreiben: "We all wish you get blind !!!!" oder "Hahahahahahahaha super LOL :D"?